Burgmaier Technologies: Die Auftragsbücher sind voll
Am Standort in Allmendingen macht sich die Krise nicht bemerkbar – Es werden auch noch Azubis gesucht
ALLMENDINGEN – Leise surrt der 3D-Drucker am Donnerstagvormittag vor sich hin. Bereits seit Mittwochabend läuft er in Dauerschleife und fertigt Teile für die Deutsche Olympia-Mannschaft. Was genau da entsteht, darf Ken Krauß, Leiter vom Burgmaier AM-Team, nicht sagen. Sehen kann man aber, dass nach und nach aus Metallpulver mittels zweier Laserstrahlen feste Teile entstehen. Vor drei Jahren hat Burgmaier in Allmendingen den Drucker angeschafft und seither viele Kunden gewonnen, mit denen spezielle Teile für die unterschiedlichsten Anwendungen kreiert werden. Unter anderem baut Burgmaier auch Düsen, mit Hilfe derer die Firma Peri aus Weißenhorn in einem 3D-Verfahren mittels Beton Häuser „druckt“. „Die Teile, die wir drucken, haben die gleichen Eigenschaften wie beispielsweise gegossene Teile, aber sie haben den Vorteil, dass wir im Design freier sind“, erklärt Krauß und präsentiert einige Teile, die zum Teil nicht fotografiert werden dürfen, weil sie für ganz spezielle Anwendungen gefertigt wurden. Er macht dabei klar: „Alles, was man zeichnen kann, kann man auch drucken.“ Das macht die Technik auch für Oldtimer- Freunde attraktiv, die manche Ersatzteile auf dem Markt nicht mehr bekommen, sie zur Restauration des Wagens aber unbedingt brauchen. Das anfänglich dreiköpfige Team im additiven Druckbereich bei Burgmaier ist inzwischen auf fünf, bald sechs Mitarbeiter, angewachsen. Auch ein zweiter Drucker, in einer ähnlichen Größe wie der erste, soll angeschafft werden, um noch mehr Teile fertigen zu können. Schließlich braucht der Druck viele Stunden. Die so entstehenden Prototypen werden gemeinsam mit dem Auftraggeber verfeinert, so dass sie schließlich in einem günstigeren Verfahren in hoher Stückzahl produziert werden können, erklärt Ken Krauß den normalen Weg der Entwicklung. Doch auch das Kerngeschäft von Burgmaier Technologies, die eigene Fertigung als Zulieferer der Automobilbranche, profitiert von „Maßdrucken“ aus dem eigenen Haus. Zusätzlich hat Burgmaier ein Verfahren entwickelt, um auf „herkömmlich“ hergestellte Werkstücke spezielle Teile aufzudrucken. „Da haben wir ein technisches Alleinstellungsmerkmal“, sagt Ken Krauß und macht klar, dass es Burgmaier mittels des additiven Verfahrens inzwischen geschafft habe, sich im Geschäft breiter aufzustellen. Aktuell lernen bei Burgmaier 25 Azubis in verschiedenen Bereichen. „Die Auszubildenden haben einen hohen Stellenwert bei uns im Haus“,
sagt Geschäftsführer Karl-Hugo Schick. Auch für September gibt es kurzfristig noch zwei freie Stellen, die noch aufgestockt wurden. In der Hochphase der Pandemie hielt Burgmaier Technologies in Allmendingen alle Mitarbeiter, inzwischen platzen die Auftragsbücher laut Schick aus allen Nähten und Burgmaier ist auf der Suche nach Facharbeitern, um die Arbeit bewältigen zu können.
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